Welche Eindrücke die Teilnehmer der G+G-Studienreise mit nach Hause gebracht haben, lesen Sie in unserer Titelgeschichte.
Editorial

Starker Norden

Nein, untätig ist die Politik angesichts des Personalmangels in der Pflege wirklich nicht. Die Klinikvergütung wird zugunsten von Schwestern und Pflegern neu kalkuliert, für 13.000 zusätzliche Stellen im Heim müssen die Krankenkassen Geld locker machen, und nun hat Minister Spahn sogar eine Direktive für Personaluntergrenzen erlassen. Wer hätte all das noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten?

Doch es scheint fast so, als ob die – teilweise gut gemeinten – Signale nicht ankommen. Denn bei vielen Pflegeprofis bleibt die Stimmung im Keller. Zu groß ist offenbar die Skepsis gegenüber politischen Versprechungen, zu groß der Zweifel daran, dass sich zusätzliche Kolleginnen und Kollegen tatsächlich finden lassen.

Das ist verständlich. Doch „ein beleidigtes Warten auf Anerkennung wird nicht helfen“, stellt Andreas Büscher in seinem Essay fest. Der Hochschullehrer mahnt stattdessen eine Streitkultur in der Pflege an, die das Durchsetzen von Interessen einschließt – ganz so, wie es Pflegeprofis in Skandinavien seit Langem tun.

Die Teilnehmer der G+G-Studienreise nach Malmö und Kopenhagen konnten sich davon aus erster Hand überzeugen. Ob in der Uniklinik, im Gesundheitszentrum oder im medizinischen Callcenter – bei unseren Nachbarn übernehmen Pflegekräfte anspruchsvolle Aufgaben, haben schlagkräftige Berufsverbände und wissen, was sie wert sind. Mehr Eindrücke von der Stippvisite in den Norden gibt’s hier.

Portrait Hans-Bernhard Henkel-Hoving

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Unterschrift Henkel-Hoving