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Cover 12 Wege zu guter Pflege
Pflege

Betreuungsmodelle im Test

Nahezu jeder Mensch wird heute mit dem Thema Pflege konfrontiert, sei es, dass er selbst betroffen ist oder er sich um die Versorgung von nahen Angehörigen kümmern muss. Bis Ende dieses Jahres werden rund 3,5 Millionen Menschen als pflegebedürftig eingestuft sein. Betroffenen wie Angehörigen fällt es dabei mitunter schwer, das passende Pflegeangebot zu finden. Denn neben der Pflege zu Hause oder in einem Heim existieren weitere intensive Betreuungsangebote, beispielsweise Pflege-WGs, autarke Hausgemeinschaften oder demenzsensible Krankenhäuser. Vielen sind diese Alternativen jedoch unbekannt. Diese Informationslücke greift der Journalist Raimund Schmid auf und nimmt zwölf Pflegemodelle genau unter die Lupe. Dabei handelt er diese nicht nur theoretisch ab, sondern beschreibt sie anschaulich anhand persönlich erlebter Erfahrungen bei Besuchen oder in Gesprächen mit Betroffenen und Verantwortlichen. Am Ende jeder Reportage werden die vorgestellten Praxismodelle analysiert. Damit erhalten Betroffene wie auch Angehörige eine umfassende Hilfe bei der Suche nach der passenden Versorgung. Ein großer Informationsteil über Pflegegrade, Kosten und Antragstellungen ergänzt den Praxistest. Das Buch ist ein Muss für alle, die sich aktuell oder in naher Zukunft mit der Versorgung im Alter auseinander setzen müssen.
Raimund Schmid: 12 Wege zu guter Pflege. 2019. 320 Seiten. 18,95 Euro. Beltz Verlag, Weinheim.

Cover Fastfood kann tödlich sein
Ernährung

Umschwenken auf gesundes Essen

Unbestritten ist, dass eine fett- und zuckerreiche Kost auf Dauer negative Folgen für die Gesundheit hat. Besonders in Industrienationen gehen Übergewicht und seine Begleiterkrankungen Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen häufig auf das Konto von reichlich Burgern, Pommes und Softdrinks. Für den US-amerikanischen Mediziner Dr. Joel Fuhrman gehören zu Fastfood jedoch nicht nur Burger & Co, sondern auch viele andere industriell hergestellte Lebensmittel. In seinem neuen Buch „Fastfood kann tödlich sein“ belegt der Autor anhand zahlreicher Studien und Beispiele aus der US-amerikanischen Gesellschaft, welche „tödlichen“ Auswirkungen Fastfood und Fertigprodukte nicht nur auf die Gesundheit haben können, sondern auch auf Bildung, Produktivität und wirtschaftlichen Erfolg. Dieses „Fastfood-Massensterben“ lasse sich nur mit einer konsequenten Umstellung auf eine nährstoffreiche Ernährung beenden. Wie hierzulande Ernährungswissenschaftler schon in den 1980er Jahren mit der Vollwert-Ernährung eine für Mensch und Umwelt gesunde Ernährungsweise propagierten, verfolgt Fuhrmann nun mit der „nutritarischen Ernährung“ ein ähnliches Konzept. Im Mittelpunkt stehen möglichst unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel. Die vielen Rezepte auf mehr als 100 Seiten zeigen, wie sich diese Kost praktisch umsetzen lässt.
Joel Fuhrmann: Fastfood kann tödlich sein. 2019. 392 Seiten. 19,90 Euro. Narayana Verlag, Kandern.

Cover Die Geschichte der Health-IT
E-Health

Zeitreise durch die digitale Welt

Mitte der 1960er Jahre zogen in einige wenige Krankenhäuser hallengroße Rechner mit Lochkarten und riesigen Magnetbändern ein. Heute, nur fünfzig Jahre später, ist die elektronische Datenverarbeitung mittels Praxis-Computer und Klinik-IT-Systemen aus dem deutschen Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken. Die Entwicklung von der ersten Generation der Computer bis zu den modernen Anwendungen der Health-IT ist dem pionierhaften Einsatz von Anwendern, dem Wagemut von Firmengründern und den Anstrengungen von Wissenschaft, Organisationen und Veranstaltern zu verdanken. Hartmuth Wehrs ist es gelungen, Zeitzeugen und Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Stadien dieser Entwicklung zu gewinnen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen zur Verfügung gestellt haben. Herausgekommen ist ein anschaulicher historischer Rückblick auf 50 Jahre Health-IT in Bild und Text. Der Leser wird mitgenommen auf eine Zeitreise, in der nicht nur die technischen Entwicklungen im Vordergrund stehen, sondern auch die Geschichte und der Werdegang zahlreicher Unternehmen, Messen und Kongresse aus der Health-IT-Branche. Das Werk richtet sich sowohl an niedergelassene Ärzte als auch an Akteure aus dem Klinik-IT-Umfeld.
Hartmuth Wehrs: Die Geschichte der Health-IT. 2019. 508 Seiten. 74,99 Euro. Antares Computer Verlag, Dietzenbach.

Cover Rock den Himmel, mein Held
Todbringende Krankheit

Vermächtnis gibt Hoffnung

Krabbe Kunibert – so nennen Ines Gillmeister und ihre Kinder das Multiple Myelom, das sich im Körper ihres Ehemannes Simon eingenistet hat. Sechs Jahre lang kämpft der junge Familienvater mit Mut und Zuversicht gegen den aggressiven Blutkrebs, bis er schließlich den Kampf gegen die unheilbare Krankheit verliert. Nach seinem Tod erfüllt Ines Gillmeister den Wunsch ihres Mannes, seine Geschichte in einem Buch festzuhalten. Einfühlsam geht sie auf die besonderen Herausforderungen der Erkrankung ein, wie die zahlreichen lebensverlängernden Therapien oder die erfolglose Suche nach einem Stammzellspender. Doch das Leben geht auch mit einer schweren Krankheit weiter. So lässt Ines Gillmeister die Leser teilhaben an ihrem Familienalltag. Lebendig berichtet sie über schöne und fröhliche Erlebnisse, die die Familie miteinander teilt, verheimlicht aber auch nicht schwierige und einsame Zeiten, weil sich nach und nach das Wesen von Simon verändert oder sich Freunde wegen der Krankheit rar machen. Doch am Endes des Buches steht die Hoffnung, dass Simons Schicksal wachrüttelt und dazu beiträgt, dass sich viele Menschen als Stammzellspender registrieren lassen, um anderen das Leben zu retten.
Ines Gillmeister: Rock den Himmel, mein Held. 2019. 236 Seiten. 14,95 Euro. Eden Books, Berlin.

Beate Ebbers ist freie Journalistin in Peine.