Zeitschriftenschau

Adipositas: Vorurteile behindern Therapie

Starkes Übergewicht (Adipositas) bleibt oft unbehandelt. Ein Grund ist die unterschiedliche Wahrnehmung zwischen Ärzten und Patienten. Dies ergab eine Befragung im Rahmen der ACTION-IO-Studie. Daran nahmen über 14.500 Menschen mit Adipositas und fast 2.800 Ärzte aus elf Ländern auf fünf Kontinenten teil. Dabei gaben 71 Prozent der Ärzte an, dass adipöse Menschen kein Interesse daran haben abzunehmen. Dem stehen nur sieben Prozent der adipösen Patienten gegenüber, die tatsächlich kein Interesse daran haben: ein zehnfacher Unterschied. Zudem äußerten 81 Prozent der befragten Patienten, mindestens einmal versucht zu haben, Gewicht zu verlieren. Die Ärzte haben dies aber nur bei 35 Prozent der Patienten wahrgenommen.


Krankheitsabwehr: Pilze gegen Malariaerreger

Forscher der US-amerikanischen University of Maryland haben einen Weg gefunden, Malariaerreger in Moskitos zu bekämpfen. Sie pflanzten einem Pilz, der die Stechmücken befällt, Gene für menschliche Antikörper gegen den Malariaerreger sowie für einen Giftstoff ein, der auch für Plasmodien toxisch ist. Besprühten sie infizierte Moskitos mit dem genetisch modifizierten Pilz, vermehrte sich der Pilz in den Insekten und setzte dort die Abwehrstoffe frei. Danach waren nur noch in einem Viertel der Insekten Malariaerreger nachweisbar.


Tabakkonsum: Rauchen verschlimmert rheumatische Erkrankungen

Tabakrauchen verschlimmert rheumatische Erkrankungen. Das gilt auch für den Morbus Bechterew, eine entzündliche Erkrankung in den Gelenken der Wirbelsäule. Rauchende Patienten leiden unter stärkeren Rückenschmerzen, und die drohende Versteifung der Wirbelsäule schreitet bei ihnen schneller voran, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Dies bestätigt eine kürzlich vorgelegte Untersuchung von 2.000 Patienten aus Großbritannien.


Ernährung: Fertiggerichte sind nicht bekömmlich

Wer hauptsächlich industriell verarbeitete Lebensmittel wie Tiefkühlpizza, Fertiggerichte, Chips oder zuckerhaltige Getränke verzehrt, lebt gefährlich: Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist deutlich erhöht und die Menschen sterben früher. Das belegen zwei Kohortenstudien. Nach der französischen Studie NutriNet-Santé mit 105.000 Erwachsenen hatte die Gruppe mit dem höchsten Konsum an Fertiggerichten eine um 23 Prozent erhöhte Rate für kardiovaskuläre Ereignisse. Die spanische SUN-Kohortenstudie mit knapp 20.000 Teilnehmern bestätigte das erhöhte Risiko.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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