Wie bleiben ländliche Regionen gut versorgt? Darüber diskutierten die Experten mit den G+G-Redakteurinnen Änne Töpfer und Karola Schulte. Foto: Andrea Katheder
Editorial

Qualität vor Quantität

Für Mitte Oktober plant die Große Koalition eine Zwischenbilanz ihrer bisherigen Arbeit. Mengenmäßig besteht kein Zweifel: Schwarz-Rot ist fleißig. So löste das Gesundheitsressort laut einer Studie über 40 Prozent seiner Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ein. Doch nicht allein Quantität zählt, sondern Qualität. Deshalb setzt sich der Politikchef des AOK-Bundesverbandes, Kai Senf, kritisch mit den Reformen von Gesundheitsminister Jens Spahn auseinander. Bei allem Respekt für Tempo und Entschlossenheit vermisst er bei einigen Entscheidungen Stringenz, bei anderen bezweifelt er die Nachhaltigkeit.

Dabei sind nachhaltige Konzepte genau das, was die Gesundheitsversorgung künftig braucht. Daran ließen die Teilnehmer des G+G-Gesprächs (Foto oben) keinen Zweifel. Wenige Wochen vor den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen stand die Diskussion zwischen Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke), dem Gesundheitsweisen Ferdinand Gerlach, dem Chef der AOK Plus, Rainer Striebel, und dem Bürgermeister von Schlöben, Hans-Peter Perschke, im Zeichen der Sorge um den rasanten Erfolg der AfD in beiden Bundesländern. Entsprechend ernst diskutierten sie darüber, wie sich gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land insbesondere auch bei der Gesundheitsversorgung herstellen lassen.

Natürlich wusste Karawanskij bei diesem Termin, dass ihre Zukunft als Ministerin nach der Wahl mehr als ungewiss sein würde. Mehr als gewiss bleibt jedoch, dass die Herausforderungen für eine gute Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen nach der Wahl dieselben sind. Unabhängig von Name und Parteizugehörigkeit. Und das im ganzen Land.

Portrait von Karola Schulte

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Unterschrift Karola Schulte
Karola Schulte, Chefredakteurin