Digitalisierung

Gleiche Chancen für Stadt und Land

Schnelles Internet, modernes Mobilitätskonzept, digitales Rathaus oder Videosprechstunde im Gesundheitskiosk – kleine Gemeinden und große Städte streben danach, smart zu sein. Was darunter zu verstehen ist und wie möglichst viele Bürgerinnen und Bürger daran teilhaben, beschreibt Petra Klug.

Häufig ist derzeit die Rede von smarten Städten und Regionen. Nicht immer ist klar, was konkret damit gemeint sein könnte. Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs smart hat sich ein Stück weit gewandelt. Viele verbinden damit heute etwas Pfiffiges, Intelligentes und häufig auch etwas, das mit Digitalisierung zu tun hat.
Mit der digitalen Transformation sind Chancen und Risiken zugleich verbunden: Zum einen bietet sie für Städte und Gemeinden viele Möglichkeiten, das Gemeinwesen weiterzuentwickeln und das Zusammenleben und Arbeiten vor Ort zu gestalten. Viele Kommunen beschäftigen sich daher seit geraumer Zeit in ganz unterschiedlichen Handlungsfeldern wie beispielsweise der Mobilität oder der Gesundheitsversorgung mit der Digitalisierung. Sie sehen darin Chancen, herausfordernden demografischen Veränderungen zu begegnen – zum Beispiel in Regionen mit schrumpfender Bevölkerung Alternativen für wegbrechende Angebote zu entwickeln oder Infrastrukturen neu aufzustellen (siehe Kasten „Beispiele inspirieren Kommunen“).

Digitalisierung beeinflusst Entwicklung von Kommunen.

Zum anderen dürfen die damit verbunden Risiken nicht aus dem Blick geraten. Denn nicht alle Regionen und Bevölkerungsgruppen in Deutschland profitieren gleichermaßen von der digitalen Transformation. Die ungleiche Chancenverteilung zwischen städtischen und ländlichen Regionen hat sich in den vergangenen Jahren vielerorts durch demografische Veränderungen verschärft. Aber auch durch die Digitalisierung selbst können sich die Entwicklungsperspektiven von Kommunen unterscheiden. Während die einen ihre digitale Infrastruktur ausbauen und digitale Dienstleistungen für mehr Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger entwickeln, fallen andere Kommunen weiter zurück. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurden viele Schwachstellen in der Digitalisierung deutlich. So haben viele Orte noch keinen schnellen Internetzugang, und vielen Menschen fehlen digitale Kompetenzen.

Porträt von Friederike Rohde, Technologiesoziologin

„Der Energieverbrauch muss sinken“

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Doch die Pandemie hat manche Entwicklungen auch beschleunigt. Tangerhütte, eine Gemeinde mit rund 10.000 Einwohnern in Sachsen-Anhalt, hat bereits vor Corona an digitalen Verwaltungsangeboten gearbeitet. Die geplante Zwei-Wege-Authentifizierung für die individuellen Bürgerkonten war problematisch, da es an vielen Orten keinen Netzempfang für ein TAN(Transaktionsnummer)-Verfahren via SMS gab. Das Problem konnte über ein Fingerprintverfahren gelöst werden. Das „Digitale Rathaus“ Tangerhütte ist im Sommer 2020 an den Start gegangen. So hat die Gemeinde während der Corona-Pandemie den Kontakt zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung aufrechterhalten. Alle notwendigen Behördengänge ließen sich digital erledigen.

Förderprogramme zielen auf gleichwertige Verhältnisse.

Diskussionen über Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt es schon lange. Durch die Corona-Pandemie haben diese Debatten eine neue Dynamik bekommen. Viele Menschen entscheiden sich bewusst für einen neuen Wohn- und Arbeitsort. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle wie beispielsweise das Wohnungsangebot, Arbeitsplätze, Bildungs- und Kulturangebote, die Gesundheitsversorgung oder Einkaufsmöglichkeiten. Die Entscheidung für den Wohnort hängt zudem von individuellen Vorlieben und Lebensphasen ab. Verschiedene Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene zielen darauf ab, gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, unabhängig von der Größe oder Lage einer Kommune.

Viele Menschen möchten ihren Lebensraum aktiv mitgestalten, gerade in kleineren Gemeinden. Auch wenn manchmal Vorbehalte und Ängste überwunden werden müssen: Die Bereitschaft und das Potenzial, sich zu engagieren, sind meist groß. So zum Beispiel im Landkreis Höxter, der im Frühjahr 2021 eine Bundesförderung zur Verbesserung der Gesundheits- und Pflegeversorgung im ländlichen Raum mittels Digitalisierung erhalten hat. Geplant ist, in 30 Dörfern sogenannte Gesundheits-Kioske einzurichten. Sie sollen zum einen als Anlaufstellen für Beratungs- und Informationsangebote dienen. Zum anderen können Bürgerinnen und Bürger dort digitale Gesundheitsanwendungen wie Videosprechstunden, Patientenforen oder elektronische Rezepte und Krankschreibungen niedrigschwellig ausprobieren. In das Projekt eingebunden sind bereits vorhandene Lotsen für digitale Kompetenzen, die zu den Themen Gesundheit und Pflege geschult werden.

Demografie-Typisierung für 3.000 Kommunen.

Was Kommunen verbindet und worin sie sich unterscheiden, lässt sich anhand unterschiedlicher Kennzahlen beschreiben. So hat die Bertelsmann Stiftung für eine Demografie-Typisierung Daten von etwa 3.000 Kommunen analysieren lassen. Wie unterschiedlich die Ausgangssituationen in den Städten und Gemeinden aussehen, spiegeln die daraus hervorgegangenen elf Typen von Kommunen. Das Spektrum reicht von „stark schrumpfenden und alternden Gemeinden in strukturschwachen Regionen“ bis hin zu „sehr wohlhabenden Städten und Gemeinden in Regionen der Wissensgesellschaft“.

Das Projekt „Smart Country – Kommunal. Digital. Vernetzt.“ hat 2018 begonnen und ist für eine Laufzeit von vier Jahren konzipiert. Es baut auf den internationalen Recherchen zum gleichnamigen Reinhard-Mohn-Preis 2017 der Bertelsmann Stiftung auf, den der ehemalige Präsident Estlands, Toomas Hendrik Ilves, für seine Verdienste um die Digitalisierung erhalten hat. Das Projektteam von Smart Country hat im Vorfeld der Verleihung zahlreiche Publikationen veröffentlicht, um die verschiedenen Aspekte von Smart Country zu beleuchten: zum Beispiel Mobilität, Gesundheit oder Verwaltung. Das Projekt nimmt nun bestimmte Themenschwerpunkte wie beispielsweise offene Daten in der Verwaltung oder die Förderung digitaler Souveränität vor allem älterer Menschen in den Blick.

Ziel des Smart-Country-Projektes ist es, Kommunen dabei zu unterstützen, die digitale Transformation als Chance zu nutzen, den demografischen Wandel zu meistern und Regionen attraktiv weiterzuentwickeln. Ein umfangreiches Datenportal, Studien zu unterschiedlichen Themen, kommunale Praxisbeispiele und verschiedene Veranstaltungsformate liefern dazu die Grundlagen. Konkrete, digitale Anwendungen aus den Lebens- und Arbeitsbereichen der Menschen dienen als Inspirationen. Sie sind häufig Anlass dafür, als Kommune selbst aktiv zu werden. Der Smart-Country-Blog stellt erfolgreiche Beispiele vor und regt zur Nachahmung an. So beschäftigt sich ein Blog-Eintrag vom 19. Mai 2021 mit dem Einsatz innovativer Pflegetechnologien in Dänemark. 

 Weitere Informationen über das Smart-Country-Projekt

Lage und Größe, Demografie und Finanzen sind nur einige der Faktoren, die zu einer vergleichbaren Ausgangslage innerhalb eines Kommunen-Typs führen. Zu Typ 1 zählen 245 Kommunen, in denen etwa 2,6 Millionen Menschen leben, darunter überwiegend kleinere und mittlere Gemeinden. Sie liegen zu einem großen Teil in Ostdeutschland sowie in strukturschwachen westlichen Regionen und sind stark von demografischen Problemlagen betroffen. Zum Typ 1 gehören Kommunen wie Alfeld, Oberstdorf, Teutschenthal und Zschopau. Am anderen Ende der Skala, in Typ 11, befinden sich 65 Städte und Gemeinden, darunter die beiden kreisfreien Städte Heidelberg und Erlangen. Etwa 1,4 Millionen Menschen leben in diesen Kommunen. Die Einwohnerdichte ist relativ hoch, es gibt regionale Schwerpunkte um Wirtschaftsstandorte wie Frankfurt/Main, Stuttgart und München. Zu Typ 11 gehören beispielsweise Schwalbach, Gräfelfing und Kleinmachnow.

Jede Kommune ist anders, und doch kann es Gemeinsamkeiten geben: in der demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung oder im regionalen Umfeld. Die Daten und Zuordnung der einzelnen Gemeinden zu den Demografie-Typen können im Datenportal „Wegweiser Kommune“ abgerufen werden. Für jeden Typ werden hier zusätzlich Herausforderungen, Potenziale und konkrete Handlungsansätze beschrieben, die als Basis für die weitere individuelle Gemeindeentwicklung dienen können.

Aktuelle Herausforderungen sind vergleichbar.

Auch wenn die Entwicklung der Kommunen in Deutschland sehr heterogen verlaufen kann, sind die aktuellen Herausforderungen für viele vergleichbar: ob Digitalisierung oder demografischer Wandel, ob nationale oder internationale Zuwanderung oder die zunehmende regionale und soziale Spaltung unserer Gesellschaft. Die Strategien zum Umgang mit diesen Herausforderungen unterscheiden sich dagegen zwangsläufig, denn sie sind auch abhängig von der jeweiligen Ausgangslage und den Ressourcen der Gemeinden. Vor allem die Anpassung von Infrastruktur und die Sicherung der Daseinsvorsorge stehen für alle Kommunen auf der Agenda – wenn auch mit unterschiedlicher Intensität und jeweils anderen Prioritäten.

Mobilitäts-App kombiniert Angebote.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Mobilität: Die Anforderungen in diesem Bereich verändern sich, auf der Kunden- wie auf der Angebotsseite, auf dem Land wie in der Stadt. Diese Entwicklungen sind schon seit längerem zu beobachten. Die Frage, inwieweit die Corona-Pandemie bestimmte Veränderungen mittel- und langfristig beeinflusst, diskutieren Fachleute intensiv.

Gleiche Chancen: Balkengrafik zu wichtigen Anwendungsbereichen digitaler Technologien heute und in Zukunft

Bei der Suche nach Informationen spielen heute wie auch in der Zukunftsprognose digitale Technologien eine wichtige Rolle. Das ist Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zur digitalen Souveränität der Älteren. Obgleich zum Zeitpunkt der Befragung 2019 der Bereich Gesundheit bei der Anwendung von digitalen Technologien das Schlusslicht bildete, sahen die Befragten hier jedoch einen großen Bedeutungszuwachs in der Zukunft.

Quelle: Bertelsmann Stiftung 2020, auf Basis einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar unter 1.007 ab 14-Jährigen im April/Mai 2019

Wird es auch in Zukunft vergleichbare Pendlerströme zwischen Arbeitsplätzen und Wohnorten geben, nachdem viele Menschen über Monate im Homeoffice arbeiten mussten und auch konnten? Wird sich die Lust auf das Landleben verstärken, wenn die Arbeitsmöglichkeiten durch Coworking-Spaces – unternehmens- und berufsübergreifend genutzte Büro- und Besprechungsräume – vielfältiger werden? Für kommunale Akteure ist es nicht immer einfach, auf Veränderungsprozesse zu reagieren und gute Lösungen zu entwickeln. Wenn beispielsweise der Öffentliche Personennahverkehr bereits am frühen Abend zum Erliegen kommt und auch am Wochenende kaum ein Bus oder Zug fährt, stellt das für die Bürgerinnen und Bürger eine große Einschränkung dar, besonders für diejenigen ohne ein eigenes Fahrzeug.
 
Das Amt Hüttener Berge in Schleswig-Holstein hat darauf auf besondere Weise reagiert: Über eine Mobilitäts-App lassen sich dort die verschiedenen Angebote kombinieren und koordinieren, einschließlich einer sogenannten Mitfahrbank und dem Carsharing von Elektrofahrzeugen.

Ältere Generationen mitnehmen.

Teilhabe zu ermöglichen, ob auf dem Land oder in der Stadt, ist aber nicht nur eine Frage der Mobilität. Digitale Anwendungen, die das Leben erleichtern und bereichern können, setzen digitale Kompetenzen voraus. Ob Kommunikation mit Freunden und Familie, Onlinebanking oder digitale Sprechstunden beim Arzt – Voraussetzung dafür ist der sichere und souveräne Umgang mit solchen Dienstleistungen. Zentral ist die Frage, wie Teilhabe ermöglicht und sichergestellt werden kann, ohne Bevölkerungsgruppen wie die älteren Generationen abzuhängen.

In einer repräsentativen Befragung zur digitalen Souveränität der Älteren hat das Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag der Bertelsmann Stiftung im April/Mai 2019 nach wichtigen Anwendungsbereichen digitaler Technologien gefragt. Die Informationssuche und Kommunikation mit Freunden und Familie standen für die Befragten an erster Stelle, gefolgt von Unterhaltung und Online-Banking (siehe Grafik „Befragte sehen viel Potenzial bei digitalen Technologien“). Die meisten Befragten sind demnach bereits vor Beginn der Corona-Pandemie davon ausgegangen, dass digitale Anwendungen in der Zukunft für sie einen höheren Stellenwert haben werden. Dies galt insbesondere für behördliche Angelegenheiten (von 27 Prozent zum Zeitpunkt der Befragung auf 62 Prozent in der Zukunft) und im Bereich Gesundheit beziehungsweise Gesundheitsvorsorge (von 22 Prozent auf 59 Prozent). Es ist davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie die Vorteile digitaler Anwendungen noch erhöht hat und damit der Druck, sich digitale Kompetenzen anzueignen, weiter gestiegen ist.

Digitale Souveränität stärken.

Die Frage ist also, wie die digitale Souveränität älterer Menschen gestärkt werden kann. Wie kann eine digitale Assistenzinfrastruktur gestaltet werden, die alle Bürgerinnen und Bürger an den Möglichkeiten der digitalen Entwicklung teilhaben lässt? Welche Orte wären dafür geeignet und wie können sich engagierte Bürgerinnen und Bürger einbringen?

Die Hürde zur Nutzung digitaler Anwendungen ist oft groß.

Die einen nutzen Tablet, Smartphone und weitere elektronische Geräte mit viel Spaß, die anderen trauen sich nicht so recht und haben Angst, etwas falsch zu machen. So hilfreich digitale Anwendungen sein können, so groß ist oft die Hürde, sie zu nutzen. In vielen Lebensbereichen sind wir alle bereits heute auf den Einsatz digitaler Technologien angewiesen und werden dies in Zukunft noch viel stärker sein. Das gilt für Jung und Alt gleichermaßen. Ob bei der Suche nach Informationen, bei der Kommunikation mit Freunden und Familie, am Arbeitsplatz oder beim Online-Banking: Elektronische Anwendungen machen das Leben leichter. Sie stellen aber auch hohe Ansprüche an das persönliche digitale Know-how. Die rasanten Entwicklungen führen dazu, dass heute Gelerntes morgen schon wieder veraltet ist. Neben dem sogenannten Bedienwissen sind zunehmend Orientierungs- und Gestaltungskompetenzen gefragt. Gerade ältere Menschen benötigen dabei oft Unterstützung, um einen Einstieg in die digitalen Möglichkeiten zu finden und sich digitale Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen. Auch langfristig brauchen sie Hilfen, um Aktualisierungen gerecht zu werden und auftretenden Problemen begegnen zu können.

Menschen und Anwendungen vernetzen.

Zentrale, vertrauensvolle Orte spielen eine wichtige Rolle dabei, allen digitale Teilhabe zu ermöglichen. In vielen Städten und Gemeinden gibt es neben Angeboten von Volkshochschulen und Bibliotheken Projekte und Initiativen, die von zivilgesellschaftlichem Engagement getragen werden. Oft stehen diese aber unzusammenhängend nebeneinander, reichen nicht aus oder werden zu selten genutzt. Eine ideale digitale Assistenz-Infrastruktur vernetzt die Menschen und digitalen Anwendungen, die virtuellen und physischen Orte. In unserer alternden Gesellschaft muss es Ziel sein, Bürgerinnen und Bürgern aller Altersgruppen den Zugang zum Netz und zu vielfältigen Lernumgebungen zu ermöglichen.

Im südwestfälischen Elsoff hat beispielsweise die Universität Siegen im Projekt „Cognitiv Village“ seit Ende 2015 viele, kleine Alltagsanwendungen auf den Weg gebracht, die das Leben älterer und kranker Menschen auf dem Land erleichtern. Die große Skepsis zu Beginn des Projekts konnten die Beteiligten Schritt für Schritt abbauen. Ein Erfolgskriterium dafür war die Einbindung vieler lokaler Akteure wie dem Ortsvorsteher, Pfarrer, Arzt und der Gemeindeschwester. Die Themen ärztliche Versorgung und Gesundheitsvorsorge waren besonders für die Generation der über 65-Jährigen dabei ein Türöffner. Der Dorfladen mit Einkaufsassistenz via Tablet-Computer und die digitale Vernetzung mit der benachbarten Arztpraxis sind nur zwei von vielen Anwendungen, die im Rahmen dieses Projektes entstanden sind.

Intelligente Lösungen gemeinsam vorantreiben.

Ein weiterer Erfolgsfaktor auf dem Weg zur digitalen Teilhabe älterer Menschen besteht sicher auch darin, Dinge einfach mal ausprobieren zu können. Dazu sollte es nicht immer notwendig sein, ein neues Gerät zu kaufen. Eine „Bücherei der Dinge“, wie sie im Projekt „DigiQuartier Recklinghausen“ in Kooperation mit der Bürger- und Schulmediothek in Dorsten-Wulfen und der Stadtbibliothek Castrop-Rauxel entstanden ist, ermöglicht es, elektronische Produkte zu teilen und gemeinsam zu benutzen. Wie Leser sonst auf Bücher zugreifen können, haben Menschen hier Gelegenheit, moderne Geräte aus den Bereichen Pflege, Sicherheit, Unterhaltung und körperliche Aktivität auszuleihen und anzuwenden, wie beispielweise E-Book-Reader, Funklichtschalter, Fitnessarmbänder, Matratzenheber oder einen Spazierstock mit Navigationssystem.
 
Smart bedeutet eben nicht nur, digitale Anwendungen und Dienstleistungen zu entwickeln. Smart bedeutet auch, intelligente Lösungen gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren für das Gemeinwesen voranzutreiben – und dabei manchmal auch ganz neue Wege zu beschreiten.

Petra Klug ist Senior Project Manager im Programm LebensWerte Kommune bei der Bertelsmann Stiftung.
Oliver Weiss ist Illustrator und Designer.
Bildnachweis: IÖW