Neues aus der Uni

„Wetter, Luft und Klima wirken sich auf die Gesundheit aus“

In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. Elke Hertig, Inhaberin der Professur „Regionaler Klimawandel und Gesundheit“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. 

Frau Professor Hertig, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?

Elke Hertig: An meiner Professur „Regionaler Klimawandel und Gesundheit“ beschäftigen wir uns mit der Fragestellung, wie sich Wetter, Luft und Klima auf die Gesundheit des Menschen auswirken und welche Veränderungen sich unter dem Klimawandel ergeben. Konkrete Forschungsfragen sind zum Beispiel: Wie verändert sich die thermische Belastung des Menschen aufgrund zunehmender Hitze? Welche Zusammenhänge bestehen mit der Luftqualität, insbesondere im Hinblick auf das bodennahe Ozon? Welche Anpassungsmaßnahmen sind geeignet, vor allem in urbanen Räumen? Wie verändern sich die Verbreitungsmuster vektorübertragener Krankheiten?

Porträt von Prof. Elke Hertig, Professorin für Regionalen Klimawandel und Gesundheit an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg

Zur Person

Prof. Dr. rer. nat. Elke Hertig studierte an der Universität Würzburg Geographie und promovierte dort im Fach Klimatologie. Anschließend arbeitete und habilitierte sie am Geographischen Institut der Universität Augsburg. Seit 2019 hat sie die durch die Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Heisenberg-Professur für Regionalen Klimawandel und Gesundheit an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg inne.

Wie fördern Sie die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?

Hertig: Meine Professur ist in den Forschungsschwerpunkt der Environmental Health Sciences an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg eingebunden. Wir arbeiten dabei hochgradig interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen Umweltwissenschaften und Medizin. Darüber hinaus wurde jüngst an unserer Universität das Zentrum für Klimaresilienz gegründet. Das Forschungskonzept dieses Zentrums orientiert sich an der notwendigen Inter- und Transdisziplinarität einer umfassenden Klimaresilienz-Forschung und stellt die Interaktionen von Mensch, Klima und Umwelt in den Fokus.

Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?

Hertig: Im besten Falle befruchten sich beide Bereiche gegenseitig. Wissenschaftliche Expertise ist für gute politische Entscheidungen unerlässlich. Gleichzeitig zeigen aktuelle politische und gesellschaftliche Diskurse Forschungsbedarfe auf.

Diese Rubrik finden Sie auch in der Wissenschaftsbeilage der G+G. Hier geht es zur aktuellen G+G-Wissenschaft.

Silke Heller-Jung führte das Interview. Sie hat in Frechen bei Köln ein Redaktionsbüro für Gesundheitsthemen.
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