Die Covid-19-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Kriminalität. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden meldete, gab es in Deutschland 2020 weniger Taschendiebstähle und Einbrüche. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der Betrugsfälle, wie beispielsweise der Subventionsbetrug im Zusammenhang mit den Corona-Soforthilfen. BKA-Präsident Holger Münch kommentierte: „Der Bericht verdeutlicht, wie Kriminelle die Pandemie-Situation ausgenutzt haben: Betrugsdelikte und Cybercrime haben zugenommen. Insbesondere die unberechtigte Inanspruchnahme von Leistungen, etwa von Corona-Subventionen, haben den Staat über 90 Millionen Euro gekostet.“ Insgesamt ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr jedoch um 2,3 Prozent gesunken. Der rückläufige Trend setzte sich damit fort.

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2020 haben die Sozialhilfeträger 14,4 Milliarden Euro für Sozialhilfeleistungen nach dem Zwölften Sozialgesetzbuch ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stiegen die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent. Mehr als die Hälfte machte die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung aus, auf die 7,6 Milliarden Euro entfielen – 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der größte Anstieg war mit 14 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro bei der Hilfe zur Pflege zu verzeichnen. Die Ausgaben für die Hilfe zum Lebensunterhalt sanken um 21,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. In die Hilfen zur Gesundheit, die Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sowie die Hilfe in anderen Lebenslagen flossen 1,3 Milliarden Euro (minus 0,8 Prozent). Nicht enthalten ist hier Hartz IV für Arbeitsuchende.

Nach einem Arztbesuch recherchieren 67 Prozent der Internetnutzer in Deutschland selbst im Netz, wie der Digitalverband Bitkom herausfand. Der Grund sei meistens nicht ein Misstrauen gegenüber dem behandelnden Mediziner. Die meisten wollten sich vielmehr zusätzlich über ihre Symptome, Diagnosen oder verschriebene Medikamente informieren. Für die Studie wurden 1.157 Menschen ab 16 Jahren befragt. Demnach holen 14 Prozent sogar regelmäßig entsprechende Infos online ein, 30 Prozent tun dies manchmal und 23 Prozent selten. „Die Digitalisierung stärkt die Souveränität der Patientinnen und Patienten. Im Internet und durch eine wachsende Zahl hochwertiger Gesundheits-Apps können die Menschen sich heute umfassend über Gesundheitsthemen informieren“, sagte Bitkom-Expertin Dr. Ariane Schenk.

Im Kampf gegen Krebs hat die EU neue Höchstwerte für Cadmium und Blei in einer Vielzahl von Lebensmitteln festgelegt. Wie die Europäische Kommission mitteilte, gelten die neuen Grenzwerte für diese Schwermetalle seit Ende August. Cadmium kann in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Getreide und Ölsaaten enthalten sein. Auch Blei findet sich in vielen Nahrungsmitteln, darunter Waldpilze, Gewürze und Salz. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte: „Wir wissen, dass eine ungesunde Ernährung das Risiko einer Krebserkrankung erhöht.“ Die Hauptquelle der Cadmiumexposition für Nichtraucher sind Lebensmittel. Dies gilt ebenso für Blei.

In Kliniken, in denen häufiger kathetergestützte Aortenklappenimplantationen (TAVI) stattfinden, haben Operierte eine bessere Prognose. Zu diesem Ergebnis kommt ein „Rapid Report“ des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). In Krankenhäusern mit höheren Fallzahlen sind demnach die Überlebenschancen höher und es kommt seltener zu Blutungen, seltener zu länger andauernden postoperativen Beatmungen und seltener zu Wiederaufnahmen in eine Klinik. In einer Reihe von Prüfaufträgen, die der Gemeinsame Bundesausschuss dem IQWiG erteilt hat, geht es darum, ob ein Zusammenhang zwischen der Menge an Eingriffen und der Qualität nachweisbar ist.

Zwei Drittel der zu Hause gepflegten Menschen litten während der Corona-Pandemie unter Angst und Isolation. Das geht aus einer Studie der Hochschule Osnabrück für den Sozialverband VdK hervor. Mehr als zwei Drittel der 16.000 befragten Verbandsmitglieder gaben demnach an, sehr unter der psychischen Belastung in dieser Zeit gelitten zu haben. Gleichzeitig fielen für viele Betroffene dringend benötigte Entlastungsangebote weg. In Deutschland werden 80 Prozent der etwa 4,1 Millionen Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Die Befragung lief von Ende März bis Anfang Mai diesen Jahres. „Noch so eine Zeit überstehen die zu Hause Versorgten und ihre Angehörigen nicht“, warnte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Die Pflegenden und Gepflegten zu Hause seien in der Pandemie vergessen worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor E-Zigaretten und anderen elektronischen Geräten zum Nikotinkonsum. Diese Produkte würden gezielt an Kinder vermarktet, heißt es im WHO-Tabak-Bericht. E-Zigaretten, in denen Flüssigkeiten erhitzt werden, enthielten oft Geschmacksstoffe, die an Lakritz, Gummibärchen oder Zuckerwatte erinnerten. Die langfristigen Folgen seien noch nicht erforscht. Es zeichne sich aber zunehmend ab, dass diese Produkte nicht harmlos seien. Manche Liquids enthielten doppelt so viel Nikotin wie herkömmliche Zigaretten. In Studien seien bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hoher Blutdruck und Lungenprobleme nachgewiesen worden. „Elektronische Nikotingeräte müssen besser reguliert werden“, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Wo sie nicht verboten würden, sollten Behörden etwa Kinder und Jugendliche besser vor den Schäden durch den Konsum schützen.

Tränende Augen, laufende Nase: Immer mehr Menschen leiden unter Heuschnupfen. Bei mehr als fünf Millionen gesetzlich Versicherten wurde 2019 eine allergische Rhinitis diagnostiziert – rund 19 Prozent mehr als noch 2010. Dies geht aus einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) hervor. Bei weiblichen Versicherten trat danach der Heuschnupfen mit einem Anteil von 7,2 Prozent etwas häufiger auf als bei Männern mit 6,9 Prozent. Insgesamt zeigte sich ein klares Stadt-Land-Gefälle. Je städtischer der Wohnort, desto häufiger waren Heuschnupfen-Diagnosen. 2019 lag die Erkrankungshäufigkeit in dünn besiedelten ländlichen Kreisen bei 6,6 Prozent gegenüber 7,8 Prozent in kreisfreien Großstädten. Die meisten Heuschnupfen-Diagnosen gab es in Hamburg mit 8,26 Prozent, hingegen litten nur 6,4 Prozent der gesetzlich Versicherten in Baden-Württemberg unter der saisonalen Pollen-Allergie.

Videosprechstunden wurden laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) 2020 rund 2,7 Millionen Mal in Anspruch genommen. 2019 seien gerade einmal 3.000 Leistungen abgerechnet worden, sagte Vorstandsvize Stephan Hofmeister bei der Vorstellung der jüngsten KBV-Versichertenbefragung durch die Forschungsgruppe Wahlen. Inzwischen würden etwa 4.500 Arztpraxen Videosprechstunden anbieten. Jeder zweite Versicherte könne sich die Inanspruchnahme vorstellen. Im laufenden Jahr sei das Interesse aber wieder gesunken. Der Befragung zufolge versprechen sich 57 Prozent der Versicherten von der elektronischen Patientenakte eine Verbesserung der medizinischen Versorgung. Eher skeptisch sehen sie digitale Gesundheitsanwendungen. Nur einem Viertel der Befragten sind diese Apps auf Rezept bekannt.

Eine neue Richtlinie gibt Ärzten mehr Flexibilität im Falle von Lieferschwierigkeiten bei Impfstoffen. Der Gemeinsame Bundesausschuss passte seine Schutzimpfungs-Richtlinie entsprechend an, um besser auf mögliche Versorgungsprobleme zu reagieren. Bei Engpässen dürfen Ärzte künftig Kombinationsimpfstoffe, die ein zusätzliches Antigen enthalten, einsetzen – unabhängig von der Wirtschaftlichkeit des Austauschs. Betroffen sind etwa die Kombinationsimpfstoffe Tetanus-Diphtherie-Pertussis und Masern-Mumps-Röteln sowie der Einzelimpfstoff gegen Hepatitis B.

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Bis zu 15 Prozent der an einer Corona-Infektion Erkrankten leiden noch Wochen oder Monate nach Krankheitsbeginn unter einem oder mehreren Covid-19-bedingten Symptomen. In Deutschland könnten von Long- oder Post-Covid etwa 100.000 Menschen betroffen sein, wie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) bei der Vorstellung eines klinisch-praktischen Leitfadens mitteilte. Die Empfehlungen sollen es Haus- und Fachärzten erleichtern, geeignete Therapiemaßnahmen einzuleiten. Die S1-Leitlinie wurde nach Angaben der DGP mit Beteiligung von 14 Fachgesellschaften, Expertengremien und Patientenverbänden erarbeitet. „Bereits die Diagnose ist oft eine Herausforderung, denn Long-Covid ist nicht an einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 gebunden“, erläuterte der DGP-Vorjahrespräsident Michael Pfeifer. Auch sehr milde Verläufe könnten zu Spätsymptomen führen.

Von Bargeld geht Wissenschaftlern zufolge keine echte Corona-Gefahr aus. Um herauszufinden, wie lange sich das Sars-Cov-2-Virus auf Münzen und Banknoten hält, behandelten Experten der Europäischen Zentralbank in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum (RUB) sie mit unterschiedlich hoch konzentrierten Viruslösungen und beobachteten über mehrere Tage, wie lange noch infektiöse Viren nachweisbar waren. Als Vergleich diente eine Edelstahloberfläche. Während sich auf dieser noch nach sieben Tagen infektiöse Viren befanden, waren sie vom Zehn-Cent-Stück nach sechs Stunden und vom Fünf-Cent-Stück nach einer Stunde komplett verschwunden. „Dass es beim Fünf-Cent-Stück schneller geht, liegt daran, dass es aus Kupfer besteht, worauf Viren bekanntermaßen weniger stabil sind“, erklärt Dr. Daniel Todt von der RUB. Auf Zehn-Euro-Scheinen dauerte es drei Tage bis zum vollständigen Verschwinden infektiöser Viren, bei der Ein-Euro-Münze zwei Tage. Das Team untersuchte auch, wie gut das Virus von einer Oberfläche auf die Fingerspitze übertragen wird. „Unter realistischen Bedingungen ist eine Ansteckung mit Sars-Cov-2 an Bargeld sehr unwahrscheinlich“, so Todts Erkenntnis.

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Die Corona-Pandemie hat das Klinikpersonal schwer belastet. Vielfach nahmen Depressions- und Angstsymptome zu, wie eine Studie zeigt. Forscher der Uni Bonn befragten zwischen April bis Juli 2020 Personal an den Unikliniken Bonn, Erlangen, Ulm, Dresden, Köln und anderen Kliniken online. Zudem gingen sie der Frage nach, wie Beschäftigte bei ähnlichen Krisen künftig besser geschützt werden können. So seien etwa zeitnahe Informationen wichtig, betonte Professorin Franziska Geiser vom Universitätsklinikum Bonn: „Je komplexer die Situation, desto besser müssen wir kommunizieren.“ Geiser empfiehlt, das Augenmerk nicht nur auf die Intensivstationen zu richten. „Wir müssen auch diejenigen stärken, die vielleicht nicht so sehr im Rampenlicht stehen, sondern als Helfer im Hintergrund häufig vergessen werden.“

Erstmals seit zehn Jahren haben Ärzte im vergangenen Jahr Mädchen und Frauen wieder häufiger die Pille zur Verhütung verschrieben. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Verordnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO). Demnach lag der Verordnungsanteil der oralen Kontrazeptiva bei 35 Prozent. Er stieg damit um etwa drei Prozentpunkte gegenüber dem bisherigen Tiefststand von 2019. Der Höchststand war 2010 mit 46 Prozent. Die Ursache für den Anstieg sei auf die Anhebung der Altersgrenze zurückzuführen, erläuterte Dr. Eike Eymers, Ärztin im Stab Medizin des AOK-Bundesverbandes. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten seit Juli 2019 empfängnisverhütende Medikamente für Mädchen und Frauen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr. Vorher wurden sie bis zum vollendeten 20. Lebensjahr bezahlt. Sorge bereitet Experten der unverändert hohe Anteil der Präparate mit einem höheren Risiko von Thrombosen und Embolien. Laut Auswertung liegt er bei 52 Prozent und ist damit im Vergleich zu 2019 (54 Prozent) nur leicht gesunken. „Dabei gibt es Alterna­tiven, deren niedrigeres Risiko durch Langzeitstudien bekannt ist“, so Eymers.

Die Zahl der Hungernden hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie weltweit versechsfacht. Laut der Hilfsorganisation Oxfam sind rund 520.000 Menschen betroffen. Allein in der äthiopischen Provinz Tigray litten mehr als 400.000 Menschen an katastrophalen Verhältnissen bei der Nahrungsversorgung. Doch auch in anderen Teilen der Welt verschärften sich demnach die Hungerkrisen, etwa im Jemen, im Südsudan und auf Madagaskar. Im Jemen verdreifachte sich dem Bericht zufolge allein in der ersten Hälfte dieses Jahres die Zahl der Menschen in Hungersnot auf 47.000. Die Pandemie hat auch zu mehr Armut geführt. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, bis zum Ende dieses Jahres auf 745 Millionen steigen, 100 Millionen mehr als vor der Coronakrise.

Jede 25. Krebserkrankung weltweit ist auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Dies ergaben neue Berechnungen von Wissenschaftlern der Internationalen Agentur für Krebsforschung in Lyon. Danach hängen rund 741.000 Diagnosen mit dem Genuss von Bier, Wein & Co. zusammen. In etwa Dreiviertel der Fälle waren Männer betroffen. Nach Angaben der Experten beschädigt Alkohol die menschliche DNA und beeinflusst den Hormonhaushalt im Körper, was zu einer Krebserkrankung beitragen kann. Besonders häufig im Zusammenhang mit Alkohol seien Speiseröhren-, Leber- und bei Frauen auch Brustkrebs. Die Wissenschaftler rufen dazu auf, das Bewusstsein für das Krebsrisiko von Alkohol in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Sie empfehlen neben breiter Aufklärung über die Gefahren auch konkrete Maßnahmen wie Werbeverbote und Gesundheitswarnhinweise. Helfen könnten auch höhere Preise für alkoholische Getränke.

Bakterien breiten sich in einem Krankenhaus rasch aus. Dies fanden Forscher heraus, die über ein halbes Jahr lang untersuchten, wie Mikroben die Stationszimmer in einem Klinikneubau der Berliner Charité besiedeln. Während der ersten zwei Monate des Patientenbetriebs veränderte sich die Bakterien-Besiedlung der drei Untersuchungsorte entscheidend. Bakterienarten, die auf der Haut oder im Darm vorkommen, verdrängten einige Umweltkeime. Dabei nahmen sowohl die Artenvielfalt, als auch die bakterielle Biomasse zu. Es bildeten sich in den Räumen schnell stabile Keimspektren aus, die jeweils für die Türklinke, das Waschbecken und den Fußboden charakteristisch sind. „Diese Veränderung in den vorhandenen Keimarten liegt klar im Austausch mit dem Mikrobiom der Patienten begründet“, erläuterte Dr. Tilman Klassert vom Jenaer Uniklinikum. „Erstaunlich war dabei, wie schnell etwa Keime des Hautmikrobioms den Boden und die Türklinke oder Bakterien der Mundflora das Wasch­becken besiedelten“, so der Forscher.

Das AOK-Drachenkind Jolinchen hatte im Frühjahr alle Kinder aufgerufen, in Bildern und Geschichten über ihre Erfahrungen mit Freundschaft in Coronazeiten zu berichten. Die Patenschaft für die Kampagne „Freunde machen stark“ hatte Elke Büdenbender übernommen. Im Schloss Bellevue nahm die Frau des Bundespräsidenten von Jolinchen sowie Mädchen und Jungen aus Brandenburg nun eine Dokumentation der Ergebnisse entgegen und ließ sich von den Kindern selbst über ihre Freundschaftserfahrungen während der Pandemie berichten. Die Einsendungen unterstreichen, wie sehr Kinder andere Kinder zum gemeinsamen Lernen, Spielen und Sport treiben brauchen. Aus einer Idee von Lia aus Zeitz wird der Kinderbuchautor Stefan Gemmel für den bundesweiten Vorlesetag im November eine Geschichte entwickeln.

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Patienten in Nordhessen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Borderline-Störungen oder starken Depressionen können eine engmaschige ambulante Versorgung in Anspruch nehmen. Ein Angebot der AOK Hessen sorgt dafür, dass sie in einer Krisensituation nicht in die Klinik müssen. Betreut werden die Kranken zu Hause durch Bezugstherapeutinnen und -therapeuten. Sie arbeiten etwa bei einem psychiatrischen Pflegedienst. Das Angebot wird bei Bedarf ergänzt um Module aus Ergotherapie, Gesprächstherapie, Beratung durch ehemalige Betroffene sowie Einzel- und Gruppentherapie. Eine Krisenhotline ist ständig erreichbar. Die Versorgung umfasst einen Zeitraum von zwei Jahren. Der Vorteil für die Patienten sei, dass sie nicht aus ihrem Alltag gerissen werden, sagt AOK-Experte Dr. Roland Strasheim. Der Vertrag umfasst die Stadt Kassel sowie die Landkreise Kassel, Werra-Meißner, Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder.

Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und die Marienhaus Senioreneinrichtungen GmbH haben ein gemeinsames Projekt gestartet, um die Gesundheit der Beschäftigten zu stärken. In den kommenden zwei Jahren werden in den Seniorenheimen spezielle Angebote zur Gesundheitsförderung aufgelegt. In jeder Einrichtung wird ein Steuerkreis Gesundheit gegründet, der von einem AOK-Gesundheitsmanager oder einer -managerin unterstützt wird. Gemeinsam wählen die Mitglieder Veranstaltungen für die Beschäftigten aus. Aufgrund der langjährigen Erfahrung der AOK in der Präventionsarbeit können die Einrichtungen auf eine Vielzahl an Angeboten zurückgreifen. Dazu gehören Module aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Entspannung und Balance. Parallel finden für Vorgesetzte Seminare zur gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung statt. Vorausgegangen war seit 2018 ein Pilotprojekt in drei Einrichtungen.

Männer sind Auswertungen der AOK NordWest zufolge echte Vorsorgemuffel. In Westfalen-Lippe war im vergangenen Jahr nicht einmal jeder fünfte Mann über 45 Jahren (19,7 Prozent) bei der Krebs-Früherkennung. Vor der Corona-Krise im Jahr 2019 waren es noch 21,9 Prozent. In Schleswig-Holstein unterzog sich sogar nicht mal jeder sechste Mann (15,7 Prozent) dem Checkup. 2019 waren es hier noch 17,9 Prozent. „Männer nutzen immer weniger die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. „Die Corona-Pandemie hat besonders im ersten Halbjahr des letzten Jahres einen Teil dazu beigetragen und zu einem weiteren Rückgang geführt, da die Menschen Arztbesuche vermeiden wollten.“ Männer haben ab 45 ein Mal im Jahr Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie der regionalen Lymphknoten. Männer ab 50 können zudem zwei Mal eine Darmspiegelung auf Kosten ihrer Kasse vornehmen lassen. Durch die Krebsvorsorge sei es möglich, Frühstadien der Krankheit zu erkennen, betont Ackermann. Eine weitere Auswertung der Kasse zum Thema Krebsvorsorge bezieht sich auf das Hautkrebs-Screening von Frauen und Männern. Auch die Nutzung dieses Angebots hat einen neuen Tiefstand erreicht. 2020 nahmen 11,5 Prozent der AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe und 9,8 Prozent in Schleswig-Holstein diese Früherkennung in Anspruch.

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In Zeiten der Digitalisierung und der zunehmenden Bedeutung von Homeoffice fällt vielen Menschen die Trennung von Berufs- und Privatleben schwer. In einer Umfrage des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGFI) der AOK Rheinland/Hamburg gab im Corona-Jahr 2020 fast ein Viertel (24 Prozent) der mehr als 2.500 Befragten aus Unternehmen unterschiedlicher Branchen an, sich auch in der Freizeit mit Arbeitsinhalten befassen zu müssen. Für weitere 23 Prozent traf das teilweise zu. Insgesamt wird damit also bei fast jedem zweiten Beschäftigten der Feierabend mindestens ab und zu von Job-Angelegenheiten unterbrochen. „Die Trennung von Arbeit und Freizeit ist von zentraler Bedeutung, um Stress und Erschöpfung vorzubeugen. Wird diese Grenze nicht eingehalten, kann das zu Gesundheitsrisiken führen“, warnt Andreas Schmidt, Geschäftsführer des BGF-Instituts. Vor allem Beschäftigte aus den Bereichen Erziehung und Unterricht, des Hotel- und Gaststättengewerbes und in Pflegeheimen sind dieser Gefährdung ausgesetzt.

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Die AOK Bayern übernimmt für ihre Versicherten jetzt die Behandlungskosten für das hochpräzise strahlenchirurgische Verfahren ZAP-X, das bei verschiedenen Gehirntumoren angewandt wird. In vielen Fällen kann es eine Gehirnoperation ersetzen. „Wir haben als bisher einzige gesetzliche Krankenkasse einen Selektivvertrag abgeschlossen, mit dem wir unseren Versicherten dieses innovative Verfahren anbieten können“, so Christina Sabic, Geschäftsbereichsleiterin Ambulante Versorgung. ZAP-X stellt zusammen mit der Präzisionsbestrahlung Cyberknife die derzeit modernste strahlenchirurgische Behandlungsmethode dar. Unter ständiger Bildkontrolle trifft eine Vielzahl robotergesteuerter Strahlen aus verschiedenen Richtungen hochpräzise im Bereich des Tumors zusammen. Die einzelnen Strahlen sind dabei für die umliegende Gehirnsubstanz relativ schonend. Die Behandlung verläuft ohne Narkose, ist schmerzfrei und erfolgt ambulant.

Ein „digitaler Bewegungskompass“ der AOK Nordost bietet allen Berlinerinnen und Berlinern einen unkomplizierten Zugang zu wohnortnahen und kostenfreien Bewegungsmöglichkeiten. Die Plattform wurde in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sowie gemeinnützigen Vereinen und sozialen Trägern geschaffen. Die aufgeführten, leicht zugänglichen Möglichkeiten können Aktivplätze mit Outdoorgeräten, Routen für Spaziergänge oder Wanderungen, Bolz- oder Streetballplätze, Fahrradwege, Park- und Grünflächen mit Tischtennisplatten, aber auch kostenfreie AOK-Angebote wie Yoga oder Qi Gong im Park sein. Besonders sozial benachteiligte Menschen könnten davon profitieren, meint AOK-Experte Matthias Auth. Zu finden ist das Programm in der SPRT-App, die in App-Stores heruntergeladen werden kann.

In Jena-Lobeda entsteht bis Jahresende 2023 in mehreren Bauabschnitten ein „Smartes Quartier“. Das Modellprojekt verfolgt das Ziel, Mieter im Alltag zu entlasten und ihnen eine höhere Lebensqualität zu bieten. Neben verschiedenen Services zu Mobilität und Logistik stehen Gesundheitsangebote für die Mieter im Vordergrund. Um diese zu entwickeln und voranzutreiben arbeiten die Stadtwerke Jena Gruppe und die AOK PLUS künftig zusammen. Im Kern gehe es bei der Kooperation darum, den Bewohnern verschiedene Angebote zur Gesunderhaltung zu unterbreiten – oder ihnen eine einfache Teilhabe am Leben zu ermöglichen, auch wenn die gesundheitlichen Umstände schwierig seien, sagt Antje David, Projektleiterin für alle Gesundheitsthemen im Stadtwerke-Projekt. Mieter profitierten von den Angeboten der AOK PLUS, beispielsweise im Bereich der Ernährungsberatung und bei der Anmeldung für kostenlose Sport-Schnupperkurse, erläutert der AOK-Projektverantwortliche Thomas Margott. Eine weitere Zusammenarbeit finde im Rahmen der Telemedizin statt.