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Editorial

Mehr Orientierung

Wer macht sich noch Gedanken darüber, über welche Route ein bestimmtes Reiseziel zu erreichen ist? Adresse ins Navi eingeben und losfahren, ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Von einer vergleichbaren Situation ist das Gesundheitswesen mit seiner Komplexität weit entfernt – trotz aller Überlegungen, wie Behandlungsmöglich­keiten und Versorgungswege trans­parenter gemacht werden können. Patientinnen und Patienten und auch deren Angehörige sind damit oft überfordert. Um so wichtiger sind professionelle Helferinnen und Helfer, die sich der Betroffenen annehmen und die jeweils erforderliche „Karte im Kopf“ haben. Den aktuellen Stand solcher Lotsenansätze sowie das Potenzial von Care- und Case-Management skizziert der Mainzer Sozialwissenschaftler Peter Löcherbach. Die Zeit sei ­„allemal reif dafür“.

Mehr Orientierung geben, das möchte künftig Andrea Ammon, die Direktorin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, kurz ECDC. Im Gespräch mit meinem Kollegen Thorsten Severin zieht sie eine vorläufige Bilanz der Corona-Pandemie. Als Lehre aus der Krise wünscht sie sich für das ECDC „mehr Schlagkraft in Krisenzeiten“ und fände es schön, „wenn Dinge häufiger so gemacht würden, wie wir das vorschlagen“.

Die Corona-Pandemie hat den Umgang mit Sterben und Tod enttabuisiert und zurück in die gesellschaftliche Debatte gebracht. Das konstatieren Jörg Vögele und Luisa Rittershaus vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie nehmen dies zum Anlass, „Medizin und Tod im Spiegel der Kunst“ zu betrachten und die veränderten Rollen aller Beteiligten aufzuzeigen – mit interessanten Ergebnissen.

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Porträt von Bernhard Hoffmann, Chefredakteur der G+G
Unterschrift Chefredakteur
Bernhard Hoffmann, Chefredakteur