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Cover des Buches
Digitalisierung

Über Hürden und Vertrauen

Seit Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetzes können Krankenkassen die Kosten für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) übernehmen. Seitdem tüfteln Softwareentwickler an Apps auf Rezept, Plattformen und anderen digitalen Systemen, die Patienten medizinische Unterstützung bieten. Das vorliegende Buch bietet Gründern und Investoren der Digital-Health-Branche sowie Führungskräften aus dem Gesundheitswesen einen umfassenden Überblick zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und dem Forschungs- und Anwendungsstand von DiGA. In Einzelbeiträgen verdeut­lichen unter anderem Vertreter der Krankenversicherung, Ärzteschaft und Pharmaindustrie, welche Erwartungen und Forderungen sie an Entwicklung, Anwendung und Effektivität von DiGA stellen. Welche Hürden Softwareunternehmen für eine erfolgreiche Anerkennung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizin­produkte zu überwinden haben, zeigen die Interviews mit 16 Startup-Gründern. Deutlich wird, dass es trotz der rasanten Zunahme digitaler Anwendungen immer noch an Akzeptanz fehlt. Die Autoren diskutieren daher auch, wie durch eine zielgruppengerechte Kommunikation mehr Vertrauen gebildet werden kann – immer mit dem Ziel vor Augen, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran­zutreiben.
Alexandra Jorzig, David Matusiewicz (Hrsg.): Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). 2021. 404 Seiten. 79,99 Euro. Verlag medhochzwei, Heidelberg.

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Gesundheitswesen

Konzepte für einen Strukturwandel

In zahlreichen Einzelbeiträgen diskutieren niedergelassene Ärzte und Führungskräfte führender Krankenhausbetreiber, in welche Richtung das Gesundheitssystem in Hinblick auf seine Zukunftsfähigkeit weiterentwickelt werden muss und welche Rolle stationäre Versorger in diesem System einnehmen können. Als Leitbild und Ziel für das Jahr 2030 skizzieren sie ein finanzierbares Gesundheits­system mit integrierten, sektorenübergreifenden regio­nalen Versorgungsorganisa­tionen. Um dies umzusetzen, bedarf es eines Strategie- und Strukturwandels, der nur mit umfangreichen Reformen umzusetzen ist. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln entwickeln die Autorinnen und Autoren hierzu Konzepte und Strategien. Dabei lassen sie schon erfolgreich umgesetzte Systeme im In- und Ausland nicht außer Acht, wie das Managed-Care-System mit dem Capitation-Modell als Vergütungssystem oder das Case Management bei chronisch Kranken. Die vielfältigen Ideen lassen er­kennen, dass überörtlichen Netzwerken und Verbünden aus Kliniken, niedergelassenen Ärzten und medizinnahen Dienstleistungen unter Ein­beziehung digitaler Angebote die Zukunft gehören. Die Beiträge aus Praxissicht sind eine wertvolle Ergänzung und Weiterführung der Ausführungen aus Wissenschaft und Politik zur Zukunft des Ge­sundheitssystems.
Benedikt Simon, Nicolas Krämer (Hrsg.): Zukunft der Gesundheitsversorgung. 2021. 265 Seiten. 64,99 Euro. Verlag Springer Gabler, Wiesbaden.

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Prävention

Modellprojekte für Arbeitslose

Arbeitslosigkeit führt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die die Reintegration in den Arbeitsmarkt behindern. Dies erfordert Interven­tionen, um die Gesundheit Erwerbsloser für eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Hier setzt der vorliegende Sammelband an. Expertinnen und Experten aus Medizin und Wissenschaft erläutern die Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit, stellen Konzepte und Methoden in der arbeitsmarktintegrativen Gesund­heitsförderung vor und ana­lysieren kritisch Prävention und Gesundheitsförderung nach Paragraf 20 Sozialgesetzbuch V. Unter Berücksichtigung der zentralen Kriterien guter Praxis veranschaulichen sie, wie Bedarfe und soziale Lagen erwerbsloser Menschen bei der Planung und Durchführung gesundheitsfördernder Maßnahmen berücksichtigt werden können. Im Fokus stehen Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen mit besonderem Förderbedarf, zum Beispiel Frauen mit Migrationshintergrund oder psychisch kranke Jugendliche. Zur Sprache kommen dabei Ansätze in Betrieben, arbeitsmarktnahen Settings und Kommunen. Die vielen vorgestellten evaluierten Modellprojekte dienen als Best-Practice-Beispiele und sind zur Nachahmung empfohlen.
Alfons Hollederer (Hrsg.): Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen. 2021. 512 Seiten. 29 Euro. Fachhochschulverlag, Frankfurt am Main.

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Umwelt

Wege aus der Klimakrise

Warum bezeichnen sich Menschen als intelligente Wesen und zerstören doch ihren Lebensraum? Die Frage der Forscherin Jane Goodall auf einer Veranstaltung lässt den Wissenschaftsjournalisten und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen nicht mehr los. Er macht sich auf die Suche nach Antworten, trifft sich mit bedeutsamen Wissenschaftlern, Politikern und Aktivisten, besucht Vorlesungen und Veranstaltungen und sammelt Ideen für eine gesündere Welt. All dies präsentiert er in seinem neuen, sehr persönlichen Buch. Den Leser erwartet eine Fülle an reich bebilderten Fakten, Geschichten und Gedanken zu den Themen Klima-, Arten- und Gesundheitsschutz, gut lesbar gegliedert in zwölf Kapiteln. Ohne erhobenen Zeigefinger vermittelt Hirschhausen auf seine typisch humorvolle, aber dennoch nicht weniger eindringliche Art, dass die Erderwärmung Gesundheit und Existenz der Menschen bedroht. Doch es gibt Wege hinaus, wie er mit eindrücklichen Beispielen von erfolgreichen Projekten zeigt. Das macht Mut, sich den Aufgaben zu stellen. Hirschhausens Devise: Mit Handeln, Gestalten, aber noch mehr mit dem Teilen von Wissen andere bewegen. Dafür liefert er wertvolle Argumentationshilfen am Ende seines lesenswerten Buches.
Eckart von Hirschhausen: Mensch, Erde! 2021. 528 Seiten. 24 Euro. dtv, München.

Beate Ebbers ist freie Journalistin in Peine.