Porträt
Selbstverwaltung im Gespräch

„Nachhaltigkeit in die Unternehmens-DNA integrieren“

Die Auswirkungen des Klimawandels stellen auch die gesetzlichen Krankenkassen vor Herausforderungen, wie die alternierende Verwaltungsratsvorsitzende der AOK-Baden-Württemberg, Monika Lersmacher, beschreibt.

G+G: Frau Lersmacher, welche Folgen haben die Klimaver­änderungen für das Wohlergehen der Menschen?

Monika Lersmacher: Die Klimaveränderungen und die Klimakrise haben direkten Einfluss auf unsere Gesundheit, das belegen wissenschaftliche Studien. Im Jahr 2018 sind in Deutschland laut dem Medizin-Magazin „The Lancet“ geschätzt mehr als 20.000 Menschen über 65 Jahren im Zusammenhang mit Hitze gestorben. Dies macht besonders nachdenklich, da es vor allem Ältere trifft, aber auch Personen mit Vorerkrankungen, Kleinkinder und Menschen, die bei Hitze arbeiten müssen. Der Zusammenhang zwischen Klimaveränderung und Gesundheit ist also ganz real.

G+G: Wie setzt sich Ihre AOK für ein gesundes Klima ein?

Lersmacher: Wir schärfen in der Kommunikation mit Versicherten, Arbeitgebern sowie über die Ärzteschaft das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit. Wir sind im Dialog mit Krankenhäusern und anderen Leistungserbringern und thematisieren, wie Nachhaltigkeit auf unsere Gesundheit wirkt.

G+G: Wie reagiert eine Krankenkasse als Unternehmen auf die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels?

Lersmacher: Als größte Krankenkasse im Südwesten nehmen wir unsere Verantwortung ernst. Wir treiben seit 2013 mit dem Umweltprogramm greenAOK viele Nachhaltigkeitsprojekte voran und sind 2020 als deutschlandweit erste gesetzliche Kasse dem Klimabündnis des Landes Baden-Württemberg beigetreten. Bis 2030 wollen wir klimaneutral wirtschaften. Für uns und andere gilt: Nachhaltiges Handeln muss in die DNA eines jeden Unternehmens integriert werden.
 

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Bildnachweis: Fotostudio M4