Neues aus der Uni

„Digitalisierung beeinflusst 
Arbeit und Gesundheit“

In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. Annekatrin Hoppe, Inhaberin der Professur für Occupational Health Psychology an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Frau Professor Hoppe, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?

Annekatrin Hoppe: Ich beschäftige mich mit Fragen rund um das Thema Arbeit und Gesundheit. Dabei interessiert mich, wie die zunehmende Digitalisierung unsere Arbeit beeinflusst, welche Stressoren und Ressourcen sich verändern oder wie sich zeit- und ortsflexibles Arbeiten auf die Gesundheit auswirkt. Darüber hinaus entwickle und evaluiere ich gemeinsam mit Kolleginnen aus dem In- und Ausland ressourcenfördernde Interventionen für Beschäftigte – oftmals angeboten über digitale Formate.

Porträt von Dr. Annekatrin Hoppe

Zur Person

Prof. Dr. Annekatrin Hoppe studierte und promovierte im Fach Psychologie an der Universität Hamburg. Während und nach der Promotion forschte sie zwei Jahre an der Stanford University. Nach Stationen an der Universität Koblenz-Landau und einer Juniorprofessur für Arbeitspsychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin wurde sie dort 2016 auf die Professur für Occupational Health Psychology berufen.

Wie fördern Sie die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?

Hoppe: Die Forschungslandschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und im Berliner Raum ist so vielfältig, dass interdisziplinäre Forschung auf der Hand liegt. Darüber hinaus verlangen Drittmittelgeber und auch die Förderprogramme der Berlin University Alliance explizit die Kooperation zwischen Disziplinen und mit gesellschaftlichen Akteuren. Somit bilden sich auch interdisziplinäre Netzwerke.

Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?

Hoppe: Selbstverständlich – warum betreiben wir sonst Forschung? In der Wissenschaft setzen sich Expertinnen und Experten in der Tiefe mit ihrem Spezialthema auseinander und können somit fundierte Ergebnisse ableiten. Diese Ergebnisse gilt es dann in politische Entscheidungen mit einzubeziehen. In der Pandemie haben wir gelernt, dass die Wissenschaft eine wichtige Basis ist, um informierte und durchdachte politische Entscheidungen zu treffen. Diese Erkenntnis lässt sich meines Erachtens auf alle gesellschaftlichen Bereiche übertragen.

Diese Rubrik finden Sie auch in der Wissenschaftsbeilage der G+G. Hier geht es zur aktuellen G+G-Wissenschaft.

Silke Heller-Jung führte das Interview. Sie hat in Frechen bei Köln ein Redaktionsbüro für Gesundheitsthemen.
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