Mit dem Leitantrag der Gesundheitsministerkonferenz von September 2020 und dem Klimapakt Gesundheit von Dezember 2022 hat sich der Gesundheitssektor Maßnahmen zum Klimaschutz auf die Agenda geschrieben. Doch noch fehlt es an flächen­deckendem engagierten Handeln, konstatieren die Herausgeber des vorliegenden Bandes, allesamt Mitglieder der Agentur „Die BrückenKöpfe“. Dabei gibt es im Kleinen schon überzeugende Ansätze. Mit ­ihrem Werk ist es ihnen ge­lungen, Ideen, Visionen und erfolgreiche Projekte zu versammeln und wirksam werden zu lassen. Angefangen vom Klinikbereich, über Einkauf, pharmazeutische Produktion bis hin zu textilen Dienstleistungen beweisen neun Steckbriefe, dass innovatives nachhaltiges Wirtschaften möglich ist. In Beiträgen, Experten­interviews und Exkursen wird abwechslungsreich vermittelt, was es braucht, um Änderungsprozesse anzustoßen. Welche Rahmenbedingungen für die notwendigen Veränderungen erforderlich sind, formulieren Politikerinnen und Politiker verschiedener Bundestagsparteien in eigenen Beiträgen. Hintergrundinformationen runden das Werk ab. Die Ausführungen beweisen: Das Gesundheitswesen kann zum Treiber gesellschaftlicher Veränderungen werden. Das Buch liefert die notwendigen Impulse, jetzt tätig zu werden.

Als die Herausgeberinnen mit den Nöten einer jungen Familie mit einer krebskranken Mutter konfrontiert wurden, beschlossen sie, ein professionelles sektorenübergreifendes Hilfsangebot als Kranken­kassenleistung für Familien mit minderjährigen Kindern und einem krebskranken Elternteil zu etablieren. Mit Unterstützung eines Netzwerks aus Kassen, der Jugendhilfe und anderen Partnern entstand im Raum Aachen das Modellprojekt „Familien-SCOUTS“. Fachkräfte bauen in der Region ein interdisziplinäres Versorgungsnetz auf. Feste Ansprechpartner be­treuen und begleiten bedarfsgerecht betroffene Familien und erleichtern ihnen den Zugang zu psychosozialen Unterstützungsangeboten. Das vorliegende Manual berichtet von den zahlreichen Erfahrungen der Akteurinnen beim Aufbau des Netzwerks. Es informiert detailliert und anschaulich über die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Implementierung der Inter­vention, ihre praktische Durchführung und die Schulung der Scouts. Eingegangen wird auch auf die rechtlichen Grundlagen und Vertrags­inhalte mit den beteiligten Krankenkassen und der Jugendhilfe. Das Handbuch ist eine wertvolle Hilfe und Impulsgeber für alle, die ähnliche Unterstützungsmöglichkeiten in anderen Regionen schaffen wollen.

Für eine gelingende Kommunikation zwischen den Kul­turen bedarf es der inter­kul­turellen Kompetenz. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, was zum Gelingen eines guten Arzt-Patienten-Gesprächs im interkulturellen Setting beiträgt und setzt den Fokus auf Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Die Autorin Martina Schmidhuber, Professorin für Health Care Ethics an der Universität Graz, hat dafür die vorhandene Forschungsliteratur systematisch ausgewertet und mit einer vergleichenden Fallanalyse von drei Beispielen zu Arzt-Patienten-Gesprächen im interkul­turellen Kontext ergänzt. Um die darin vernachlässigte Perspektive der Ärzteschaft zu berücksich­tigen, bringt die Autorin acht Interviews mit Ärztinnen und Ärzten ein. Sie reflektieren die Selbsteinschätzung des ärztlichen Personals hinsichtlich seiner interkul­turellen Kompetenz und präsentieren Wünsche für eine Verbesserung der Situation. Die zusammenfassende Ana­lyse und Interpre­tation der Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass interkulturelle Kommunikation eine Schlüsselkompetenz in der Medizin ist. Nun kommt es darauf an, diese neuen Erkenntnisse auch in die medizinische Aus- und Weiter­bildung einfließen zu lassen.

Die Corona-Pandemie hat dem Arbeiten im Homeoffice einen Aufschwung verschafft. Umfragen zufolge will die Mehrheit der Unternehmen am Arbeiten von zu Hause aus als Baustein einer flexiblen ­Arbeitsgestaltung festhalten. Dafür bedarf es einer durchdachten Umsetzung mit klaren Regeln für Beschäftigte, die von zu Hause aus arbeiten, und für die, die es nicht wollen oder können. Die Autoren ­gehen auf unterschiedliche ­Facetten des Homeoffice ein, beleuchten Vor- und Nachteile für Unternehmen, Beschäf­tigte und Gesellschaft und identifizieren Voraussetzungen sowie Erfolgsfaktoren für ein gutes Gelingen. Daraus leiten sie ein Modell ab, das auf unter­schiedlichen Ebenen ansetzt, und geben Führungskräften wie auch Beschäftigten praktische Handlungsempfehlungen für die Einführung von Homeoffice. Wie negative ­Effekte des Arbeitens von zu Hause verhindert, gemindert oder ausgeglichen werden, wird ebenfalls praxisnah besprochen. Hilfreich für die Umsetzung sind Check- und Entscheidungslisten, Reflexionsfragen und Konzepte für Workshop- und Kick-off-Tage. Zahlreiche Praxis- und Best-Practice-Beispiele stellen dar, wie Unternehmen Homeoffice etabliert haben und nun davon profitieren.