Neues aus der Uni

„Patienten einbeziehen und Digitalisierung nutzen“

In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Elisabeth Klager, MSc, Administrative Director/Open Innovation in Science am Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety, Wien.

Frau Klager, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?

Elisabeth Klager: Unsere Vision ist es, Patientensicherheit durch Empowerment und digitale Lösungen zu verbessern. Daher liegt unser Hauptaugenmerk darauf, wie man Patientinnen und Patienten am besten miteinbeziehen kann, Gesundheitskompetenz verbessert und dabei die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt.

Porträt von Elisabeth Klager, MSc, Administrative Director/Open Innovation in Science am Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety, Wien

Zur Person

Elisabeth Klager, MSc, ist Open Innovation in Science Managerin und Administrative Director des Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety in Wien. Als Betriebswirtin hat sie früh den Schwerpunkt auf Innovationsmanagement im Gesundheitsbereich gesetzt und langjährige Erfahrung mit Telemedizin und digitalen Lösungen. Berufsbegleitend promoviert Klager derzeit an der Medizinischen Universität Wien am Zentrum für Public Health.

Wie fördern Sie die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?

Klager: Unser Institut hat sich dem Forschungsansatz „Open Innovation in Science“ verschrieben. Das bedeutet für uns, dass wir ein interdisziplinäres Institutsteam sind und Mitarbeitende aus den Bereichen Medizin, Soziologie, Psychologie, Informatik, Recht und vieles mehr haben. Zum anderen haben wir laufend intensiven Austausch mit Bürgern, Patienten und Gesundheitsberufen in verschiedenen Formaten, um möglichst ganzheitlich auf Themen zu blicken. Dieses Jahr haben wir auch den „Österreichischen Patient:innenbeirat“ gegründet, um interessierte Bürgerinnen und Bürger aktiv in Fragen der Gesundheitsforschung einzubinden.

Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?

Klager: Ja – Wir konnten gerade in den letzten beiden Jahren durch Forschungsprojekte zu COVID-19 in Pflegeheimen und zur Impfbereitschaft von Mitarbeitenden im Sozial- und Pflegebereich wertvolle Erkenntnisse erzielen, die politische Entscheidungsträger in ihre Konzepte einbauen konnten. Meiner Meinung nach ist es essenziell, dass Politik auf Wissenschaft hört. Unsere Aufgabe ist es, evidenzbasiert und unaufgeregt Fakten zu liefern – diese sollten eine Grundlage für politische Entscheidungen bilden.

Silke Heller-Jung führte das Interview. Sie hat in Frechen bei Köln ein Redaktionsbüro für Gesundheitsthemen.
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