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Digitalisierung

Erkenntnisse aus der Wissenschaft

Der Band stellt in kompakter Form acht Abschlussarbeiten der Bremer Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft vor. Sie beschäftigen sich mit der digitalen Trans­formation im Gesundheits­wesen und legen dabei ihren Fokus auf die Anwendung in der Versorgungsrealität. Das Spektrum der Themen reicht von der Entwicklung, Implementierung und Evaluation digi­taler Anwendungen bis hin zu Analyse und Konzeption innovativer Versorgungsprozesse und Kommunikationsstrukturen. So widmet sich gleich der erste Beitrag der Künstlichen Intelligenz in der radiologischen Tumordiagnostik. Im nächsten geht es um das Smartphone-basierte Self-Tracking zur Therapiebegleitung von bipolar affektiven Störungen. Und in einer weiteren Arbeit wird das Antrags­verfahren beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi­zinpro­dukte nach dem Digi­tale-Versorgung-Gesetz am Beispiel des Biofeedback-Trainings bioRelaxx med bei Asthma analysiert. Zahlreiche Tabellen und Abbildungen dienen der Veranschaulichung. Ausgewählte Literaturhinweise laden zur Vertiefung ein. Alle Beiträge steuern nicht nur zu ­einem konkreten wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn bei, sondern haben durch ihren Praxisbezug das Poten­zial, zu einer Gestaltung des digitalen Wandels im Gesund­heits­wesen beizutragen.
Felix Hoffmann, Kurt Becker (Hrsg.): Digital-Health. Technologien, Vernetzung, Fortschritt. 2023. 204 Seiten. 29,90 Euro. Verlag Apollon University Press, Bremen.

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Corona

Hintergründe zu Covid-Folgen

Genesen heißt noch lange nicht gesund. Das trifft besonders auf Corona-Infektionen zu. Eine aktuelle Schätzung der WHO geht von 17 Millionen Betroffenen mit Long Covid in Europa aus. Diese neue Krankheit kann weitreichende gesundheitliche und ökonomische Auswirkungen für jeden Einzelnen und die Gesellschaft haben. Eine interdisziplinäre, transsektorale Versorgung der Betroffenen ist daher unerlässlich. Vor diesem Hintergrund haben die beiden versierten Herausgeber das erste Lehrbuch über die Langzeitfolgen von Covid-19 erarbeiten lassen. Nach einer historischen Einordnung blicken Experten aus unterschiedlichen Perspektiven auf Symp­tome, Verlauf und Therapie von Long- und Post Covid. Vorgestellt werden Behand­lungskonzepte und -optionen, die die Heterogenität der Einschränkungen und Störungen berücksichtigen. Einen großen Praxisnutzen bieten die Bei­träge zu sozialmedizinischen Aspekten, zum Beispiel zu Rehabilitation oder zur beruflichen Wiedereingliederung. Zusammen­fassungen und Aufzählungen geben prägnant das Gesagte wieder. Tabellen und Abbildungen veranschaulichen die Inhalte. Das Buch richtet sich an alle Akteure im Gesundheitswesen, die mit der Behandlung von Betroffenen befasst sind. Sie können für die eigene Arbeit von diesen Erkenntnissen profitieren.
Jördis Frommhold, Per Otto Schüller (Hrsg.): Post-COVID-Syndrom und Long-COVID. 2022. 320 Seiten. 69,95 Euro. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin.

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Digitale Medien

Umgang mit der Informationsflut

Mit den digitalen Informa­tionstechnologien haben wir uns hocheffiziente Werkzeuge geschaffen, um sie sinnvoll für die Gestaltung unseres Lebens zu nutzen und voneinander zu lernen. Doch nun haben sie eine lenkende Macht über uns gewonnen, der wir kaum entkommen können, so der Hirnforscher Gerald Hüther und der Publizist Robert Burdy in ihrem Buch. Wie finden wir wieder zurück in unsere eigene Gestaltungskraft? Wie gelangen wir zu gemeinsamen Vorstellungen, entlang derer wir unser Leben und das Zusammenleben mit anderen aus­richten? Diesen Fragen gehen die beiden Autoren nach. Mithilfe zahlreicher Beispiele, Anek­doten und Vergleiche beschreiben sie im ersten Teil ihres Buches anschaulich die enorme Informationsflut, der wir täglich ausgeliefert sind, und erläutern erhellend, nach welchen Gesetzen der Informationsmarkt heute funktioniert. Warum das menschliche Gehirn leicht verführbar ist und wie Informationen für Propaganda und Manipulation missbraucht wird, zeigt der zweite Teil. Am Ende machen die Autoren den Versuch, Wege aus der Überflutung aufzuzeigen. Doch wer ein einfaches Rezept erwartet, wird enttäuscht. Letztlich bleibt die Besinnung darauf, wer und wie und was wir miteinander wollen.
Gerald Hüther, Robert Burdy: Wir informieren uns zu Tode. 2022. 240 Seiten. 22 Euro. Verlag Herder, Freiburg.

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Nachschlagewerk

Denkweisen zum Dicksein

Übergewichtige sind mit einer Reihe von Vorurteilen konfrontiert: Sie seien träge, faul, leistungsschwach und dumm. Und sie seien eine gesellschaftliche Bedrohung, die die volkswirtschaftliche Stabilität und den Fortschritt gefährde. Solche Ansichten haben Folgen für die Betroffenen: Sie werden diskriminiert und stigmatisiert. Genau hier setzt das interdisziplinäre wissenschaft­liche Netzwerk Fat Studies an, das mit seinen Forschungen einen kritischen Blick auf das gängige Narrativ vom Dicksein als Problem wirft. In dem vorliegenden Glossar präsentieren die Herausgeber 66 ausgewählte Stichworte, unter denen in kurzen Beiträgen Wissenschaftler und Aktivisten ihre vielfältigen, erhellenden Gedanken über die Diskriminierung und Stigmatisierung dicker Menschen ver­sammeln. Der Leserschaft begegnet ein Potpourrie an Positionen, zum Beispiel zu „Body Positivity“ oder „Fatshion“, aber auch zu Begriffen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Gewicht zu tun haben, wie die „Verbeamtung“. Eine ausführliche Einführung in die Thematik liefert notwendiges Hintergrundwissen und erleichtert den Zugang zu der noch jungen Disziplin. Das Buch trägt dazu bei, einen positiven Blick auf das Dicksein zu entwickeln.
Anja Herrmann, Tae Jun Kim et al. (Hrsg.): Fat Studies. 2022. 306 Seiten. 30 Euro. Verlag transcript, Bielefeld.

Beate Ebbers ist freie Journalistin in Peine.