Porträt
Selbstverwaltung im Gespräch

„Wir brauchen stärkere Anreize für die Prävention“

Prävention kann Menschen mehr gesunde Jahre bescheren und Behandlungskosten sparen. Der alternierende Verwaltungsratsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Peer-Michael Dick, sieht hier noch Potenzial.

G+G: Herr Dick, wo sehen Sie wichtige Handlungsfelder der Zukunft bei der Krankheitsvorbeugung?

Peer-Michael Dick: Zentrale Aufgaben der Prävention waren und sind es, Krankheiten zu verhindern und bestehende Risikofaktoren zu verringern. Lebensstilbedingte Risikofaktoren wie zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Rauchen und Übergewicht sind in Deutschland weit verbreitet. Vor dem Hintergrund der Pflegesituation wird auch eine möglichst lange Selbstständigkeit immer bedeutsamer. Verhaltensänderungen sind die dicksten Bretter in der Prävention, die es zu bohren gilt, um gesundheitliche und ökonomische Effekte zu erzielen.

G+G: Was sind Ihre Erwartungen an Bund und Länder?

Dick: Wir brauchen über den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) oder durch zusätzliche Förderungen stärkere Anreize für die Prävention. Es kann nicht sein, dass der Morbi-RSA die Präventionsanreize für Krankenkassen verringert und unklar bleibt, ob wirksame Prävention wirtschaftlich tragbar ist. Hier muss die Politik dringend nachbessern.

G+G: Was tut die AOK schon jetzt?

Dick: Mit mehr als 550 hauseigenen Expertinnen und Experten in der Prävention fördern wir an über 50 Standorten die Gesundheit unserer Versicherten und der Menschen in Baden-Württemberg. Mit maßgeschneiderten und qualitätsgesicherten Angeboten und Partnerschaften sind wir in den Regionen und Lebenswelten unterwegs und treten in allen Lebensphasen für mehr gesunde Lebensjahre ein. Gerade die geplante Stärkung der Prävention in der hausarztzentrierten Versorgung ist richtungsweisend.

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Bildnachweis: AOK Baden-Württemberg